M1: Pulsnitzer Männer sind im ersten Punktspiel unterlegen
Die Verbandsliga ist schon ein dickes Brett. Trotz ordentlicher Leistung verliert das HSV-Team den Auftakt gegen Rietschen mit 24:20 (12:10), hält aber gut dagegen.
Das müssen die Pulsnitzer sich selbst eingestehen, sie spielen gegen ein in der Verbandsliga gut etabliertes Team engagiert und auf Augenhöhe mit, aber die Punkte holt der Gegner. Ein solches Beispiel, das zeigt, dass noch mehr ging und möglich war, dokumentiert die 57. bis 59. Minute. Dreimal nacheinander wurde den Rietschenern im Schlussgang der Ball abgeluchst und die Chance vorn herausgespielt. Der finale Treffer gelang aber in optisch gleicher Situation dreimal in Folge nicht. Knochenfrei wurde jeweils der gegnerische Keeper angeworfen, anstatt einzunetzen. So konnte es 23:23 stehen, aber der Lohn wurde nicht eingefahren. Dieses Treffermanko prägte eigentlich das gesamte Pulsnitzer Spiel. Trainer Andreas Lemke brachte es dann auch auf den Punkt: „Wir müssen das Selbstvertrauen in die eigenen Stärken hinkriegen. Wir müssen einfach mit mehr unaufgeregter Überzeugung heran gehen. So haben wir vielfach zu schlecht geworfen. Vorn gilt es effektiver zu werden.“ Das unterstreicht auch die mit 20 Toren doch geringe Trefferausbeute. Da gab es nicht nur in der Schlussphase genügend Möglichkeiten zu mehr Einnetzern, aber vielfach fehlten sowohl finaler Pass als auch kaltschnäuzigere Treffer. Dagegen wurde hinten meist ordentlich gegengehalten. Das brachte viele gute Ballgewinne, die aber nicht so wie erforderlich genutzt werden konnten. Über die gesamte Spielzeit gelang es so den Gästen cleverer, ihre einmal errungene Führung zu behaupten. Das Positive dabei, dass die Gastgeber nie größere Abstände zuließen und immer in Schlagdistanz blieben. Damit bewiesen sie, durchaus in der Liga mithalten zu können. Auch mal fünf Tore Differenz wie beim 11:16 oder 13:18zwischen 36. Und 40. Minute wurden jeweils minimiert. Doch die ausgelassenen Möglichkeiten brachten keine Wende. Dennoch war der Coach zufrieden und sah Entwicklungspotenzial: „Wir können in der Liga bestehen, wenn wir weniger Fehler machen. Auch die Abwehr hat das eine oder andere Mal nicht so gestanden, wie wir uns das vorstellen. Wir müssen weiter von Spiel zu Spiel denken, denn wir wissen was geht und das Spielen muss besser sein. Wir verkennen nicht, dass der Gegner einer der gestandenen in der Verbandsliga ist. Wir haben versucht, mitzuhalten, was ganz gut gelang. Wir werden sehen, was gegen andere Mannschaften geht. Wir haben das heute mit unseren vorhandenen Mitteln ganz gut gemacht, müssen effektiver werden und alles gegen die anderen besser hinbekommen.“ Trotz der Niederlage haben seine Männer bewiesen, wozu sie fähig sind und werden gezielt weiter arbeiten. Auch Rietschen musste erkennen, dass es gegen Pulsnitz nicht so einfach ist, die Punkte zu holen. Das nächste Spiel der Lemke-Sieben steht am Sonntag gegen Hartha an. In Wilsdruff besteht gegen einen weiteren Verlierer des ersten Spieltages die Möglichkeit zu mehr als einer Niederlage.
Pulsnitz spielte mit: Scholze, Herms; Liese (3), Forke (1), Krahl (1), Jung (1), Thomschke (2), Johne (7/4), Drabant (1), Grafe, Schöne, Kasper (1), Schulze (2) und Richter (1).
Eberhard Neumann