M1: Da fehlten wieder nur etwas mehr Cleverness und Glück
Die Pulsnitzer Männer spielen in Meißen gegen Niederau eine sehr gute erste Hälfte, können daran nach 40 Minuten nicht mehr anknüpfen und verlieren mit 32:27 (14:16) unter Wert.
Es ist beinahe wie eine Parallele zu den wenigen Spielen der Vorsaison zu sehen. Die Spiele werden oft knapp verloren, obwohl jeweils Siege drin sind. Am Ende wurde bei den Niederauern da auch nur mit 35:34 vergeigt. So wie damals führten die Gäste auch diesmal fast die gesamte erste Hälfte lang. Beide Male hatte Haberstock großen Anteil am SV-Sieg. 2020 erzielte er elf Treffer, diesmal aber nur fünf. Dafür war er jetzt viel giftiger. Die Männer von Andreas Lemke hatten es selber in den Händen, besser abzuschneiden. Das größte Manko sah der in Halbzeit eins: „Das Spiel lief für uns ganz gut, wenn auch noch nicht perfekt. Wir verpassten es, in der ersten Hälfte weiter weg zu ziehen. Dann wäre die Partie sicherlich auch anders verlaufen. Die Chancen zur höheren Führung waren da, wurden aber liegen gelassen. Bis zum 22:21 war auch noch alles drin, aber dann endete für uns alles im Chaos.“ Ab der 43. Minute wurden die HSV-Männer sodann regelrecht kalt gestellt und getroffen. Ausgangspunkt war eine Zeitstrafe gegen Haberstock, danach lief das Spiel aus dem Ruder und den Schiris kamen scheinbar die Regelkenntnisse abhanden. Darüber das Tuch der Verschwiegenheit, denn das müssen andere entscheiden. Mehr als fünf Minuten in Unterzahl, zeitweise doppelt, brachten die Pulsnitzer völlig von der Rolle. Trainer Lemke musste sogar die Halle verlassen. Nicht umsonst war der total angefressen: „Die lange Unterzahl und das Chaos nach Rot waren der Knackpunkt. Wir verloren den Faden und spielten nicht wie nötig konzentriert weiter. Selbst war ich schockiert über Regelprobleme und konnte nicht mehr ordnend eingreifen. Trotz aller Umstände war auch ein sportlicher Erfolg möglich. Nicht genutzte Konter und teils schlechte Würfe kosteten uns einen möglichen Sieg. Es fehlte die Cleverness und die Stresssituationen wurden nicht beherrscht. Dazu fehlte durchgängig die nötige Aggressivität. Das machte der Gegner eben besser.“ Der Spielverlauf gibt Lemke Recht. Nach dem 1:0 führte Pulsnitz bis zur zwölften Minute knapp. Das setzte sich bis zur Pause mit zwei Toren plus fort. Auch bis zur 40. Minute ging das so. Niederau gelang zwar mit zwei Treffern der 20:20-Ausgleich, aber eine Zeitstrafen je Team streute Sand ins Getriebe. Nach dem 20:21 deutete sich das folgende Chaos an. Die Gastgeber nutzten da die Gunst der Stunde und setzten sich zum 25:21 ab. Dem nun klareren Rückstand liefen die Pulsnitzer bis zum Ende hinterher, ohne nochmals in Schlagdistanz zu kommen. Damit war die Partie gelaufen. Die vertanen Möglichkeiten vom Beginn an rächten sich und die fehlende Übersicht mit Abwehrproblemen gepaart, ergaben den misslungenen Auswärtsstart. Das gilt es jetzt zu Hause zu korrigieren. Dass wird schwer genug am Sonntag gegen den HSV Dresden II. Durchgängig 60 Minuten positiv agierend, sollten aber auch da Siegchancen bestehen.
Pulsnitz spielte mit: Beyer, Scholze; Zerbst, Ziesche (2), Krahl (3), Johne (6/1), Lüttke (1), Drabant (3), Schöne (5/2), Kasper (1), Grafe, Schulze (5) und Richter (1).
Eberhard Neumann