M1: Ein Punkt aus zwei Spielen ist zu wenig, um in der Liga zu bestehen
Die Pulsnitzer Männer gewinnen, oder verlieren? beim 28:28-Remis bei Stahl Rietschen einen Zähler und sind gegen Bernstadt mit 23:30 abermals chancenlos.
Den Saisonbeginn hatten sich die Männer von Andreas Lemke schon etwas anders vorgestellt, scheiterten aber wieder einmal an eigener Nervosität und Unzulänglichkeiten, die den Coach früher auf die Palme gebracht hätten. Äußerlich ruhig, für dieses Gestoppel seiner Männer vielleicht zu ruhig nahm er die beiden Ergebnisse hin und meinte lakonisch: „Wir sind zu schwach für diese Liga. Wenn nicht umgesetzt wird, was wir in Trainingslager und Training üben, dann grenzt das an Disziplinlosigkeit und kann nicht anders ausgehen. Alle Vorsätze, Handball auf höherem Niveau zu spielen sind über den Haufen geworfen und so sind wir gegen Bernstadt wieder deutlich unterlegen.“ Viel ist dem nicht hinzuzufügen.
Schnupperten die Pfefferkuchenstädter in Rietschen noch am Sieg, so schien der zu Hause gegen den OHC in weiter Ferne. Es schien, als könnten sich beide Mannschaften tagelang beballern, aber das Ergebnis würde gleich sein. Sich in den zwei Begegnungen durchziehenden Probleme lagen vor allem im Angriff, indem immer wieder Hundertprozentige weggeworfen wurden. Das verhinderte jeweils in Rietschen einen klaren Sieg und gegen Bernstadt wenigstens ein besseres Ergebnis als in den Partien der letzten Jahre. War beim SSV Colin Herms noch ein Bollwerk, was viele Chancen der Gastgeber zunichtemachte, so hatten die Keeper daheim auch weniger Glück. Zum recht guten Spiel der Gäste – auch durch die HSV-Schwächen gefördert – kamen bei denen verdientermaßen noch viele Treffer, die einfach passten. War denn nun alles schlecht, nein, aber zu zeitweiligem Aufgalopp und Aufbäumen reichte es, ohne Profit zu bringen. Während der Trainer vom Heimspiel mit kollektivem Blackout sprach, war dagegen im Auswärtsspiel wenigstens der Angriffsdruck ziemlich in Ordnung, auch weil da Kenny Kasper gut funktionierte, zeitweise auch in Pulsnitz. Gegen Bernstadt war dann wenigstens die zweite Hälfte passabel, aber ohne Lohn. Ein Drei-Tore-Lauf zwischen 45. und 50. Minute brachte den HSV auf vier Tore heran, aber dann ergab sich das Team wieder dem gegnerischen Druck. Zwei Partien also, die keine gute Grundlage für die weitere Saison sind, doch zeigen, wie viel Luft nach oben besteht. Die darf nicht dünner werden, sondern ist durch Besinnen auf eigenes Können und Ausblenden der Stärken der Gegner selbst zu verdichten. Dann kommen auch die nächsten Erfolge, vielleicht dann auch im Rückspiel in Bernstadt. Besonders tragisch noch die Verletzung von Felix Richter, gute Besserung.
Zuvor gilt es nun erst einmal, am Sonntag im nächsten Heimspiel gegen den ESV Dresden Farbe zu bekennen. Allerdings scheinen die Landeshauptstädter in guter Form zu sein und gewannen beide Auftaktspiele gegen HSV DD II und Rietschen. Hoffentlich lassen sich da die Fans wieder in größerer Zahl sehen und überlassen den Gästen nicht dir Oberhand auf der Tribüne.
Pulsnitz spielte gegen Bernstadt mit: Scholze, Herms; Zerbst, Jung (5/1), Johne, Lüttke (3), Drabant (4), Grafe (1), Schöne, Kasper (3), Ziesche (1), Schulze (4) und Richter (2).
Pulsnitz spielte gegen Rietschen mit: Scholze, Herms; Zerbst, Jung (2), Johne (7/2), Lüttke (3), Drabant (2), Grafe (1), Kasper (4), Ziesche (1), Schulze (3) und Richter (5).
Eberhard Neumann