M1: Wieder können die Pulsnitzer Männer auswärts nicht punkten
Es bleibt dabei, die nötigen Punkte im Kampf um den Klassenerhalt kann der HSV weiterhin nur in den Heimspielen holen. In Großenhain sind die Lemke-Männer bei der unnötigen 31:27 (16:13)-Pleite durchweg beinahe chancenlos.
Es ist zum Haare ausreißen, wieder ist in fremder Halle für den HSV kein Blumentopf zu gewinnen. Da spielen die Männer von Andreas Lemke munter mit, können aber nie die siegbringenden Akzente setzen. Dabei geht es in der Rödertalsporthalle nicht einmal so schlecht los. Fünf Anfangsminuten lang wird bis zum 3:3 mit dem Remis und danach bis zum 6:5 alles offen gehalten. Doch ab der zehnten bis 13. Minute führen drei Gegentreffer am Stück zum klareren Rückstand. Das ist der Ausgangspunkt für ein Hinterherrennen, das nie zum Erfolg gedreht werden kann. Irgendwie fehlten der Biss und vielleicht auch der unbedingte Wille, das Spiel an sich zu reißen und zu entscheiden. Vielmehr werden kleinere positive Phasen des Herankommens immer wieder durch eigenes Fehlverhalten in größere Rückstände gemünzt. An diesem Tag, so scheint es, könnte bis Sonnenaufgang gespielt werden, aber das Ergebnis würde bleiben wie es ist. Auch Trainer Lemke sieht in dieser Partie seine Männer nie auf der Siegerstraße: „Heute boten wir einfach zu wenig. Selbst schön heraus gespielte Chancen wurden nicht clever genug verwandelt. Irgendwie fehlte mir die Einstellung zum Spiel. Es gab nicht den notwendigen Kick durch Willen und Ehrgeiz, unbedingt zu gewinnen. Spielerisch war meist alles in Ordnung, aber mit mehr Chancennutzung und Kampfgeist war mehr drin. Das gesamte Team schien nicht richtig bei der Sache zu sein, was schon beim gebrauchten Tag der Torhüter begann. Trotz Krankheiten und anderen Ausfällen hatte ich eigentlich einen Erfolg erwartet. Kamen wir aber näher ran, so zog dann Großenhain wieder weg. Äußerst kontraproduktiv sind die vielen Pausen im Spielplan. So können wir zwar gut trainieren, aber einfach nicht zu Kontinuität finden.“ Ja diese Performanz geht den Pulsnitzern immer wieder verloren. Auch wachsfrei zu spielen, war nicht ausschlaggebend, denn die Gastgeber hatten damit ebenfalls ihre Probleme. So müssen nun die Fanpower und der Heimspieldruck wieder helfen, um die noch nötigen Zähler gegen den Abstieg zu sammeln.
Das ist am Sonntag ab 16 Uhr wieder Thema beim Auftritt der Pulsnitzer in eigener Halle gegen Riesa. Gegen den Tabellennachbarn fordert Lemke wieder einen Sieg, auch weil er mit dem Team trotz aller Probleme zuletzt Fünfter werden möchte. Zudem ist er sicher, dass die Heimspiele zum Klassenerhalt reichen sollten. Dazu muss allerdings die Einstellung her und auch der Wille gezeigt werden. Immerhin verdichtet sich das Tabellenbild von Rang drei bis acht immer mehr.
Gegen Großenhain spielten: Scholze, Herms; Drescher (1), Krahl (3), Jung (9/2), Küster, Johne (11/4), Lüttke, Drabant (1), Grafe, Schöne, Kasper (1) und Schulze (1).
Eberhard Neumann