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M1: Nach dem Wechsel hatte Pulsnitz nichts mehr zum Zusetzen

28. 10. 2023

Da ein Spiel 60 Minuten dauert, gab es für die Männer des HSV doch noch eine deftige Klatsche von 43:28 (18:15) in Meißen gegen unbequeme Niederauer

 

Auch diesmal mussten die Pulsnitzer erneut im gesamten Team und System umstellen und improvisieren. Umso erstaunlicher war, wie sie gegen den dadurch klar favorisierten Gastgeber anfangs auftraten und mithielten. Nach kurzzeitigem Beherrschen der Situationen durch beide Torhüter konnte keine Mannschaft größere Vorteile erzielen. Aus dem 2:0 machten die Gäste couragiert ein 2:3, wobei die fünf Treffer bis zur neunten Minute sogar eine Zwei-Tore-Führung einbrachten. Dieser Vorteil wurde aber schnell wieder durch vier Gegentreffer am Stück vertändelt. Pulsnitz blieb aber auch danach weiter stark am Ball und konnte durch weniger Fehler in der 24- Minute ein Drei-Tore-Plus bejubeln. Vier Tore in Folge sollten eigentlich für mehr Sicherheit sorgen, aber schon in der 24. Minute beim Stand von 12:14 begann das Dilemma des Spiels. Unterbrechungen und Diskussionen am Kampfgericht sorgten für den Bruch im Pulsnitzer Ringen um ein gutes Ergebnis. Vier Minuten darauf hatten die Niederauer plötzlich ein Plus von zwei Treffern und legten bis zum Wechsel zu ihrer bis dahin klarsten Führung nach. In zu kurzer Zeit unterliefen da den Gästen inklusive Zeitspiel zu viele einfache Fehler und Unkonzentriertheiten, die nach dem Wechsel kaum noch abgestellt werden konnten. Nicht etwa, dass sich die Gastgeber sukzessive durch das bessere Agieren in Abwehr und Angriff weiter absetzen konnten. Die Gäste machten es ihnen durch Bälle ins Aus oder am Mitspieler vorbei recht einfach, mit schnellen Gegenstößen den klaren Erfolg anzusteuern. Wurde der Rückstand in den ersten zwei Minuten nach dem Wechsel noch einmal auf ein Tor verkürzt, so brachen nach dem 18:17 alle Dämme und acht Gegentreffer in sechs Minuten besiegelten die Niederlage. Nicht mehr davon erholt und mit viel Unordnung ergaben sich die Lemke-Männer in ihr Schicksal. Der Coach meinte danach dann auch konsterniert: „Meine Erwartungen waren ohnehin niedrig, denn das Ergebnis widerspiegelt unsere derzeitige Situation. Innerhalb des Mannschaftstrainings versuchen zu wenige Akteure sich weiter zu entwickeln. Aber bei der allgemeinen Beteiligung kann es keine Verbesserung des Zusammenspiels geben und dann reichen auch die individuellen Stärken nicht aus. Bis zur 35. Minute haben wir noch funktioniert, haben wir den Gegner dann weiter im Griff, wird es eng. Aber das ständige Improvisieren und das Auftreten einer jeweils anderen Mannschaft von Spiel zu Spiel lassen nicht mehr zu. Einstellung und Wille reichen nicht, wenn keiner voll an sich glaubt, die Köpfe nach misslungenen Aktionen runter gehen und die individuellen Aktionen nicht mehr funktionieren. Ich kann nur hoffen, dass das Jammern aufhört und der Arsch zusammengerissen wird. Im Training muss endlich der Schalter umgelegt werden.“ 

Natürlich ist derzeit nichts verloren, aber es muss jetzt gelingen, mannschaftliche Geschlossenheit auf die Platte zu bringen. Schon das Heimspiel gegen den Favoriten Rietschen könnte da ein Ausrufezeichen setzen. Mit entsprechender Motivation und dem nötigen Teamwork ist auch dieser Gegner schlagbar. Und zu Hause blamieren will sich ja auch keiner.

 

Gegen Niederau spielten: Linde, Herms; Fritsche (1), Krahl (6), Jung (11/6), Ziesche (3), Küster (2), Lüttke (1), Grafe, Schöne (1), Kasper (2), Drescher und Lieback (1)

 

Eberhard Neumann

 

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